Der Neger in der Mormonentheologie
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Schwarze verflucht - Lehre oder Folklore
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Bürgerrechte

 

Die Mormonenkirche ist sehr langsam darin gewesen, den Schwarzen gleiche Rechte zu gewähren. Im First Year Book in the Seventy's Course in Theology, geschrieben vom Mormonengeschichtsschreiber B. H. Roberts und 1931 veröffentlicht, wird die Vorstellung von der Integration und gesellschaftlichen Gleichheit für die Schwarzen verdammt. Herr Roberts erklärte:

 

„Das vielleicht überzeugendste Buch, das den Süden BEI DER VERWEIGERUNG DER SOZIALEN GLEICHHEIT der Negerrasse mit der weißen Rasse RECHTFERTIGT, ist das von William Benjamin Smith mit dem Titel The Color Line, A Brief in Behalf of the Unborn, aus dem folgendes Zitat stammt:

„'Hier sind also die Neuigkeiten über die ganze Sache offengelegt: Ist der Süden GERECHTFERTIGT in der ABSOLUTEN VERWEIGERUNG SOZIALER GLEICHHEIT für den NEGER, ungeachtet seiner (persönlichen) Tugenden und Fähigkeiten oder Leistungen?

Wir bejahen also, dass der Süden GÄNZLICH RECHT damit hat, dass er zu allen Zeiten, bei allen Gefahren und allen Opfern einen UNPASSIERBAREN SOZIALEN ABGRUND ZWISCHEN SCHWARZ UND WEISS offen hält. Dies muss er im Namen seines Blutes, seines Wesens, der Herkunft seiner kaukasischen Rasse tun… In dem Augenblick, wenn die Barriere der absoluten Trennung im Süden fallen gelassen wird, in diesem Augenblick wird die Blüte seines Geistes FÜR IMMER VERNICHTET… Dass der Neger für den Kaukasier als MINDERWERTIG GEZEICHNET ist, ist sowohl craniologisch als auch durch das planetenweite Experimentieren von sechs tausend Jahren bewiesen; und dass das Zusammenmischen von MINDERWERTIGEM mit HOCHWERTIGEM das Höhere mindern muss ist einfach so sicher wie die Halbsumme von zwei und sechs nur vier ausmacht.' (The Color Line, S. 7-12)“ (First Year Book in the Seventy's Course in Theology, S. 231-233).

 

Mark E. Petersen, ein heutiger Apostel in der Mormonenkirche, machte folgende Aussagen:

 

„Die Diskussion über Bürgerrechte, besonders während der letzten 20 Jahre, hat einige scharfe Linien gezogen. Sie hat das Denken einiger unserer eigenen Leute verblendet, glaube ich. Sie haben zugelassen, dass ihre politischen Neigungen ihr Denken zu einem gewissen Ausmaß gefärbt hat, und dann sind sie natürlich von einigen Argumenten, die vorgebracht wurden, überzeugt worden... Wir, die wir in der Kirche lehren, müssen sicherlich unsere Füße auf dem Boden haben und uns nicht durch die Philosophien der Menschen bei diesem Thema in die Irre führen lassen…

Ich denke, ich habe genug gelesen, um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, auf was der Neger aus ist. Er trachtet nicht einfach nur nach der Gelegenheit, in einem Cafe zu sitzen, wo Weiße essen. Er versucht nicht einfach nur, im selben Straßenbahnwagen oder mit weißen Menschen im selben Schlafwagen zu reisen. Es ist nicht, dass er einfach wünscht, in dasselbe Theater wie die Weißen zu gehen. Aus diesem und anderen Interviews habe ich herausgelesen, dass es den Anschein hat, als sucht er nach Absorption mit der weißen Rasse. Er wird nicht eher zufrieden sein, bis er es durch Mischehen erreicht hat. Das ist sein Ziel und wir müssen uns darüber im Klaren sein. Wir dürfen unseren Gefühlen nicht gestatten, uns wegzutragen, auch dürfen wir nicht solche Mitleidsgefühle für die Neger haben, so dass wir unsere Arme öffnen und sie mit allem umarmen, was wir haben. Denken Sie an die kleine Aussage, die wir gewöhnlich in Bezug auf Sünde aussprechen: „Erst tut es uns Leid, dann dulden wir sie, dann umarmen wir sie.“…

Nun lassen Sie uns noch einmal für einige Momente über RASSENTRENNUNG sprechen? War die Rassentrennung ein falscher Grundsatz? Als der Herr die Nationen auswählte, wohin die Geister kommen sollten, und entschied, dass einige Japaner und einige Chinesen und einige Neger und einige Amerikaner sein würden, hatte Er in einen Akt der RASSENTRENNUNG verwickelt… Als er Enoch sagte, dass er den Nachkommen Kains, die SCHWARZ waren, nicht das Evangelium predigen sollte, war der Herr in RASSENTRENNUNG verwickelt. Als Er die Nachkommen Kains in Bezug auf das Priestertum VERFLUCHTE, war Er in RASSENTRENNUNG verwickelt

Wer setzte die Neger ursprünglich ins dunkelste Afrika? War es ein Mensch oder war es Gott? Und als er sie dort hineinplatzierte, TRENNTE Er sie AB

Der Herr trennte die Leute sowohl in Bezug auf das Blut als auch in Bezug auf den Lebensraum. Zumindest in den Fällen der Lamaniten und der Neger haben wir das endgültige Wort des Herrn selbst, dass Er eine dunkle Haut als Fluch auf sie legte – als eine Strafe und als ein Zeichen für alle anderen. Er verbot die Mischehe mit ihnen unter Androhung der Ausweitung des Fluches (2 Nephi 5:21). Und mit Sicherheit TRENNTE er die Nachkommen Kains AB, als Er den Neger in Bezug auf das Priestertum verfluchte, und zog eine absolute Linie. Man kann sogar sagen, Er ließ dort einen eisernen Vorhang herunter

Nun sind wir großzügig gegenüber dem Neger. Wir sind willens, dass der Neger die höchste Art der Ausbildung bekommt. Ich wäre bereit, jeden Neger einen Cadillac fahren zu lassen, wenn er es sich leisten könnte. Ich wäre gewillt, dass sie all die Vorteile haben, die sie in der Welt aus dem Leben ziehen können. ABER SIE SOLLEN SICH DIESER DINGE UNTER IHRESGLEICHEN ERFREUEN. Ich denke der Herr trennte den Neger ab und wer ist der Mensch, dass er diese Rassentrennung ändern könnte? Es erinnert mich an die Schriftstelle über die Ehe: 'Was der Herr zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.' Nur hier haben wir die Umkehrung der Sache – WAS GOTT GETRENNT HAT, SOLL KEIN MENSCH WIEDER ZUSAMMENBRINGEN. (Race Problems-As They Affect The Church, eine Ansprache von Apostle Mark E. Petersen, die bei einer Versammlung von Religionslehrern auf der College-Ebene gegeben wurde, Brigham Young University, 27. August 1954)

 

Bruce R. Mc Conkie vom Ersten Rat der Siebzig erklärte: „Sicherlich ist das Kastensystem in kommunistischen Ländern und in Indien, zum Beispiel, von Menschen gemacht und basiert nicht auf wahren Grundsätzen.

In weitem Sinne aber haben KASTENSYSTEME ihre WURZEL und ihren URSPRUNG im EVANGELIUM selbst, und wenn sie gemäß dem GÖTTLICHEN ERLASS funktionieren, dann sind die sich ergebenden Einschränkungen und die TRENNUNG DER RASSEN RICHTIG UND IN ORDNUNG UND HABEN DIE BILLIGUNG DES HERRN. Um zu verdeutlichen: Kain, Ham und die gesamte Negerrasse SIND MIT EINER SCHWARZEN HAUT, dem Zeichen Kains, VERFLUCHT WORDEN, so dass sie als eine GETRENNTE KASTE identifiziert werden können, ein Volk, mit dem die anderen Nachkommen Adams keine Mischehen eingehen sollten. (Mormon Doctrine, 1958, S. 107-108)

 

Diese Lehre hat die Einstellung des Mormonenvolks gegenüber dem Neger sehr angegriffen. George A. Meyer übte folgende Kritik an dieser Lehre:

 

„'Der traurigste Teil des Festhaltens und Lehrens einer solchen Lehre ist nicht, dass sie die Neger von einer Ehrenposition in der Kirche fernhält... Die Tragödie besteht darin, was die Lehre in den Köpfen und Herzen der Kirchenleute, die sie annehmen, bewirkt. Psychologen wissen, dass es praktisch unmöglich ist, dass jemand, dem von Kindesbeinen an gelehrt wurde, dass Gott auf ein bestimmtes Volk einen Fluch gesetzt hat, in der Lage ist, diese Leute als normale, zivilisierte und unbefangene Gesellschaft zu akzeptieren. Wenn zusätzlich der Fluch noch auf eine schwarze Haut, bestimmte vorstechende Gesichtsmerkmale bezogen wird, erhöht sich die Unwahrscheinlichkeit. Fügt man dem noch die Verweigerung des Rechts solcher Leute hinzu, das auszuüben, was die Religion des Kindes ihm als das höchst erhabene Vorrecht erzählt, nämlich ein Priester im Dienst für seinen Gott zu sein, dann ist die Gesinnung des Kindes mit einer unterschwelligen Form des Giftes angefüllt.'

Jemand, dem solche Vorstellungen während seiner empfänglichsten Jahre in der Sonntagsschule gelehrt worden sind, kann kaum vermeiden, den vielen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen gegenüber, die es in unserer Gesellschaft für das Volk gibt, von dem er glaubt, dass sein Gott es verflucht hat, unsensibel zu werden. Diese Unempfindlichkeit gegenüber dem Leid und Schmerz und der Demütigung, die Mitmenschen zugefügt werden, ist eines der Dinge, die beim Mormonenvolk am schwierigsten zu verstehen sind, das selbst weiß, dass es ebenfalls in der Vergangenheit eine Minderheit war, die grobe und diskriminierende Behandlung von Mitbürgern empfing...“ (A Critique of Mormonism and the Negro, von George A. Meyer, in A Negro on Mormonism, Seite 23-24, zitiert)

 

Jim Todd machte folgende Bemerkung: „Die Tragödie dieser Verweigerung des HLT-Priestertums ist nicht, dass es einer Hand voll Negern gegenüber, die es eigentlich in der Kirche gibt, unfair ist. Der abscheuliche Teil dieser Lehre ist, dass sie der Rationalisierung jeder anderen Form der zeitlichen Diskriminierung dienlich ist. Deshalb betrifft diese Verweigerung indirekt alle Neger, die mit Mitgliedern der HLT-Kirche in Kontakt kommen...

Die indirekte Schuld dieser Lehre an menschlichem Elend und verschwendetem Potential kann nur geschätzt werden.“ (The Daily Utah Chronicle, University of Utah, 22. November 1966)

 

Wallace Turner macht folgende interessante Bemerkungen in Bezug auf diese Sache:

 

„Das ernsteste Problem, dem sich die HLT-Kirche heute gegenüber sieht, ist die Negerfrage... Priestertumsmitgliedschaft ist ein Erfordernis für ein Amt im Management zeitlicher Angelegenheiten der Kirche. Also werden Neger vom Amt ausgesperrt. Wie wir beim Enträtseln der Theologie verstehen werden, ist die mormonische Diskriminierung gegen den Neger das Letzte, das man auf rassistischem Boden finden kann.“ (The Mormon Establishment, S. 218-219)

 

„Die HLT-Kirche praktiziert rassistische Diskriminierung. Sie hält in einer Nation an dieser Praktik fest, die durch fürchterliche Kämpfe geht, um den verderblichen Einfluss anderer Organisation mit Vorurteilen gegenüber Negern zu überwinden...

So lange die HLT-Kirche an dieser rassistischen Praktik festhält, ist sie ein politisches und soziales Krebsgeschwür... die erdrückende Reaktion der Mormonen auf das gegenwärtige Bestreben der Neger, ihre Bedingungen im amerikanischen Leben zu verbessern, ist Gleichgültigkeit, Unaufmerksamkeit, Gereiztheit und selbstgefällige Selbstzufriedenheit darüber gewesen, dass wenige Neger in den mormonischen Zentren leben.“ (Ebenda, S. 228-229)

 

„Somit ist die letztendliche Auswirkung dieses Aspekts der HLT-Lehre ebenso rassistisch wie alles andere, was von den Theodore Bilbos und Robert Sheltons in den frommen Ecken der Südstaaten behauptet wird... die HLT-Kirche ist eigentlich eine der einflussreichsten Organe der rassistischen Blindgläubigkeit in den Vereinigten Staaten... es existiert eine Strömung machtvoller Stärke, die seit Generationen rassistische Blindgläubigkeit über all da hinausgetragen hat, wo Missionare das Wiederhergestellte Evangelium Joseph Smiths verbreitet haben.

Wahr ist, dass dies alles unter einem Deckmantel von christlicher Frömmigkeit und Sorge für die Bruderschaft des Menschen getan wurde. Selten gibt es eine Grausamkeit an der Oberfläche. Dennoch kauften und verkauften die Mormonen in Salt Lake City Sklaven, bis die Bundesregierung die Sklaverei ächtete.“ (Ebenda, S. 244-245)

 

David L. Brewer machte folgende Bemerkung: „...die Utah-Situation ist aus zwei Gründen bedeutsam geworden: (1) Vor 1964, das Jahr als diese Studie begann, war Utah der einzige 'nördliche' Staat ohne Bürgerrechts-Gesetzgebung. (2) Die Mormonenkirche, die in Utah vorherrschte, gewährt Negern keine religiöse Gleichstellung.“ (Utah Elites and Utah Racial Norms, Seite 160)

Die Köstliche Perle wird manchmal als Rechtfertigung für die Rassentrennung zitiert. Der Mormonenautor Arthur M. Richardson erklärt:

„Dass die Nachkommen Kains SCHWARZ UND ABGETRENNT wurden, wird aus den Schriften Moses, wie sie durch den Propheten Joseph Smith offenbart wurden, bestätigt.

Und Enoch sah auch die Übrigen des Volkes... außer denen Kains, denn die Nachkommen Kains waren SCHWARZ UND HATTEN KEINE STÄTTE UNTER IHNEN.

Die Trennung der Schwarzen von den Weißen hat eine sehr alte, ehrenvolle und maßgebende Geschichte hinter sich.“ (That Ye May Not Be Deceived, Seite 9)

 

D. H. Oliver, der viele Jahre lang ein Negeranwalt in Utah war, machte folgende Bemerkung:

 

„In der Medizin wird erst die Ursache der Krankheit bestimmt und dann das richtige Mittel für die Heilung verschrieben. Das gleiche Prinzip gilt im wirtschaftlichen Leben der Gesellschaft.

Wir alle wissen, dass in Utah Rassendiskriminierung existiert, wie oben aufgezeigt, und das Problem ist, die Ursache dafür zu finden und das richtige Heilmittel zu verabreichen...

Wir alle wissen, dass die Hauptursache der Diskriminierung des Negers in Utah einer Lehre der HLT-Kirche entspringt, die daran festhält, dass der Neger verflucht ist und keinen Anspruch auf die Segnungen des Priestertums hat.“ (A Negro On Mormonism, von David H. Oliver, Seite 14)

 

„Auf Grund ihrer zahlenmäßigen Stärke wählen die Mormonen im ganzen Staat die meisten öffentlichen Beamten, und hier beginnt der Konflikt. In den meisten Fällen halten diese gewählten, öffentlichen Beamten, sich des Geistes bewusst, der hinter den Wänden des Tempels verborgen wird, streng an den Lehren ihrer Kirche bei der Erfüllung ihrer öffentlichen Pflichten fest und weigern sich somit, irgendwelche Neger einzustellen oder in irgendeiner Position der Macht oder des Vertrauens einzusetzen... es wird behauptet, dass das Fehlschlagen der 35. Sitzung der Utah-Legislatur, irgendeine Bürgerrechts-Gesetzgebung zu verabschieden, auf versteckte Opposition der Mormonenkirche hinter den Kulissen zurückzuführen ist. ...Einige unserer eifrigen und treuen Unterstützer bestehen darauf, dass die Mormonen genauso viel Recht auf ihren religiösen Glauben wie alle anderen Kirchengruppen haben, und sie sollten deshalb nicht für das zensiert werden, was sie ehrlich glauben... jeder Mensch hat ein Recht zu glauben und seine Muskeln spielen zu lassen, indem er seine Fäuste in der freien Luft schwingt, aber sein Recht hört an der Stelle auf, wo die Nase des anderen anfängt. ...Jede Kirche hat ein Recht zu glauben, was sie will, aber sie hat kein Recht, diesen Glauben anderen gegen ihren Willen aufzudrängen, und wenn dieser Glaube für das Wohl anderer schädlich ist, in dem Ausmaß, dass er ihr Recht verletzt, einen angemessenen Lebensunterhalt zu verdienen, so hat solch eine Kirche kein Recht, die Maschinerie des Staates zu benutzen, um diesen Glauben durchzusetzen.“ (Ebenda, Seite 30-31)

 

„Während des 2. Weltkriegs... lud die University of Utah Dr. Ralp Bunce nach Salt Lake City für eine Vorlesung ein. Für ihn wurden Reservierungen im Utah-Hotel, einem mormoneneigenen Unternehmen, vorgenommen. Bei seiner Ankunft weigerte sich das Hotel, ihn aufzunehmen, aber nach viel Druck von höherer Stelle, wurde ihm erlaubt, unter der Bedingung im Hotel zu bleiben, dass er seine Mahlzeiten in seinem Zimmer einnehmen und nicht in den Speisesaal kommen würde. Marian Anderson hatte in demselben Hotel dieselbe Erfahrung gemacht...

Adam Clayton Powell, Mitglied des Repräsentantenhauses, und seine Frau Hazel Scott Powell hatten eine ähnliche Erfahrung im Temple-Square-Hotel in Salt Lake City gemacht... in den letzten Jahren haben die Utah-, Newhouse- und Temple-Square-Hotels und andere öffentliche Unterkünfte in und um Salt Lake City ihre Politik in dieser Hinsicht geändert, wofür ihnen gratuliert werden sollte.“ (Ebenda, Seite 23)

 

Dr. Glen W. Davidson gibt folgende Information: „Die Kampagne in California im letzten Herbst, die Verabschiedung eines Gesetzes zu Fall zu bringen, das die Diskriminierung in Unterkünften einschränken würde, wurde vom Rednerpult herab von einer Reihe ortsansässiger Mormonenbischöfe und Pfahl-(Distrikts-)Präsidenten offen unterstützt. Dies erwies sich als Schock für die Liberalen in der Kirche. Es ist für sie sogar noch eine größere Peinlichkeit, als sie erfuhren, dass die Kirche, bis das Hauptbüro der California-Mission 1964 nach Oakland verlegt wurde, bei mehreren Gelegenheiten vor Gericht ging, um Neger daran zu hindern, in die Umgebung von San Francisco zu ziehen, wo das Büro seinen Sitz hatte.“ (The Christian Century, 29. Sept. 1965, Seite 1184)

 

Ein Neger namens Daily Oliver schrieb den folgenden Brief, der im Utah Chronicle am 28. Mai 1965 veröffentlicht wurde:

 

„Lieber Redakteur,

Als Antwort zu Mr. Johnson:

ICH BIN EIN Neger, der mehrere Jahre zu lang in Salt Lake City gelebt hat. Warum ich immer noch hier bin? Ich weiß es nicht!!!

Der Zweck dieses Briefes ist es, Sie über ein Erlebnis zu informieren, dass ich mit der HLT-Kirche hatte.

ALS ICH ein Pfadfinder war, wurde meine Truppe in einer örtlichen HLT-Gemeinde untergebracht. Es war für mich notwendig, an Versammlungen teilzunehmen, um ein Pfadfinder sein zu können.

Kurz gesagt: Ich befand mich eines Tages in der Sporthalle, als der BISCHOF mich zur Seite rief und MIR SAGTE, DASS ICH NICHT NOCH EINMAL IN DIE SPORTHALLE KOMMEN KÖNNTE. Der Grund war, dass ICH EIN NEGER WAR. Mit diesem Erlebnis und VIELEN ANDEREN mit der HLT-Kirche, habe ich mir eine negative Meinung Ihrer Kirche gegenüber gebildet. Also subjektiv gesehen können meine Ansichten über die HLT-Kirche nicht falsch sein.

 

Daily Oliver“

 

Der Mormonenapostel Mark E. Petersen erzählte folgendes:

 

„Vor einigen Jahren, um genau zu sein 1936, machte ich mit einer Negerfamilie in Cincinnati, Ohio, Bekanntschaft... Ich ging dort zur Kirche und lernte die Familie eines Negermannes namens Len Hope kennen. Er hatte zufällig einige unserer Traktate gefunden, als er unten in Mississippi wohnte. Er las sie und bekam Interesse. Er schrieb ans Missionsbüro, um ein Buch Mormon zu bekommen, und er bekehrte sich durch sein eigenes Studium... Dann zogen sie um nach Cincinnati hinauf, um dem 'Jim Crow'-Gesetz zu entkommen.

Oben in Cincinnati bekamen einige Mitglieder der Kirche extreme Vorurteile gegenüber dieser Negerfamilie. Sie trafen sich in einer Gruppe, entschieden, was zu tun wäre, und gingen zum Zweigpräsidenten und sagten, dass entweder die Hope-Familie gehen müsse oder sie würden alle gehen. Der Zweigpräsident regelte es so, dass Bruder Hope und seine Familie NICHT ZU KIRCHENVERSAMMLUNGEN KÖNNTE. Es brach ihre Herzen. Aber die Missionare gingen hinaus zum Heim der Hopes und leiteten dort jeden Sonntag die Sonntagsschule und reichten ihnen das Abendmahl.“ (Race Problems As They Affect The Church, Seite 6)

 

Am 9. Februar 1972 druckte Student Life, veröffentlicht an der Utah State University, folgendes:

 

„Wie sind die Reaktionen von schwarzen Studenten auf das Leben in Logan und die Teilnahme an der USU?

'Logan, Utah, ist nicht besser oder schlechter als jeder andere Ort auch. Ich habe Beschwerden über Logan, aber dann habe ich auch Beschwerden über andere Orte...', begann Malcom Wharton...

Leonard Milliam sagt, dass die Mehrheit der Weißen und Schwarzen auf diesem Campus sich gegenseitig nicht mögen. 'Die Mormonenreligion trägt hauptsächlich dazu bei. Ich denke, dass jeder einzelne Schwarze auf diesem Campus sich darüber ärgert.'

Bruce Scott sagte: 'Soweit es meine Ausbildung und Football betrifft bin ich froh, dass ich hierher gekommen bin, aber was das Akzeptiertwerden als Person und als Minderheitenperson betrifft, so bin ich es nicht... Es ist schlimmer als im Süden... Ich werde auf mehr Art und Weisen konfrontiert als je im Süden... Hier werde ich mit der 'Religion' konfrontiert. Die 'Religion' ist eine Ausrede für das Ärgern der Schwarzen. Es ist so anders als das, was ich gewöhnt bin, wo es keine Mehrheit gibt, die keine Gemeinschaft mit dir haben will.'“

 

Die Mormonenkirche hat sich mit der NAACP [National Association for the Advancement of Colored People = Nationale Vereinigung zur Förderung Farbiger] in Schwierigkeiten befunden. Dr. Glen W. Davidson erzählt folgendes:

 

„Während des ganzen Frühlings und Sommers 1963 versuchte Salt Lake Citys Ortsgruppe der N.A.A.C.P ohne Erfolg sich mit den Mitgliedern der Ersten Präsidentschaft in Bezug auf Bürgerrechtsangelegenheiten zu treffen. Von ihren Bemühungen frustriert entschied die Ortsgruppe, den Tempelplatz während der 133. HLT-Halbjahres-Generalkonferenz im Oktober jenes Jahres abzusperren, es sei denn, dass die Erste Präsidentschaft ihren Standpunkt zu den Bürgerrechten bekannt machen würde... Die N.A.A.C.P.-Ortsgruppe, die eine Reihe von Mormonen einschloss, wusste, dass sie die Unterstützung der HLT-Kirche benötigen würde, wenn das Gesetz je verabschiedet werden sollte, das die bürgerlichen Grundrechte für Minderheitengruppen in Utah garantieren würde. Utah war zum einzigen Staat ohne solche Gesetze geworden.“ (The Christian Century, 29. Sept. 1965, S. 1185)

 

Am 5. Oktober 1963 erschien in den Deseret News folgende Aussage:

 

„Albert B. Fritz, NAACP-Zweigpräsident, sagte auf einer Bürgerrechtsversammlung am Freitagabend, dass diese Organisation versprach, die 133. Halbjahres-Generalkonferenz der Kirche am Tempelplatz nicht abzusperren.

Er fügte aber hinzu, dass die NAACP den Tempelplatz an nächsten Samstag ABSPERREN WIRD, wenn die Kirche keine 'akzeptable' Erklärung zu den Bürgerrechten vor diesem Tag präsentiert.“ (Deseret News, 5. Okt. 1963)

 

Die Mormonenführer fürchteten anscheinend die schlechte Publicity, die aus dieser Demonstration entstehen würde, denn am 6. Okt. 1963 gab Hugh B. Brown, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft, eine Erklärung ab, dass die Kirche die Bürgerrechte unterstützt. Aber 1965 fanden sich die Mormonenführer wieder in Schwierigkeiten mit der NAACP.

Dr. Glen W. Davidson machte folgende Aussage:

 

„Die Diskussion über das Rassenthema wurde im Rat der Apostel bis zum Frühjahr 1965 verhindert. Die Gesetzgebende Körperschaft des Staates Utah hatte mehrere Bürgerrechtsentwürfe vor sich liegen. Gerüchte entfachten Spekulationen, dass die Kirche hinter den Kulissen an der Vereitlung der Gesetzesentwürfe arbeitete... Nach großen Schwierigkeiten wurde Repräsentanten der Ortsgruppe der N.A.A.C.P. erlaubt, sich noch einmal mit der Ersten Präsidentschaft zu treffen. Wieder war McKay abwesend...

Als Kompromiss und, um die Delegation aus dem Büro zu bekommen, stimmten die beiden Ratgeber zu, einen nicht unterzeichneten Leitartikel in die Deseret News zu setzen, der einen fairen Gesetzesentwurf für Einstellungen und Unterkünfte unterstützen würde. Obwohl der Leitartikel nicht unterzeichnet sein sollte, würden die Leser der kircheneigenen Tageszeitung es so verstehen, als hätte man die Unterstützung von der Ersten Präsidentschaft. Aber es erschien kein Leitartikel. Nach dem Warum gefragt antwortete Präsident Tanner: 'Wir haben uns entschieden, still zu bleiben.'...

Am nächsten Tag, Sonntag, organisierte und führte die N.A.A.C.P. Einen Gebetsmarsch, der die Mormonenführer aufrief, ihren Einfluss in Bezug auf moralische Gerechtigkeit auszuüben. Ungefähr 300 Menschen nahmen an dem Marsch vom Bundesamt bis zu den Stufen des Kirchenverwaltungsgebäudes teil.“ (The Christian Century, 29. Sept. 1965, S. 1185-1186)

 

Diese Demonstration machte den Schwierigkeiten der Mormonenführer mit der NAACP kein Ende. Am 3. Mai 1966 erschien folgender Artikel in den Deseret News:

 

„Der Ausschuss und die Mitgliedschaft der Nationalen Vereinigung zur Förderung Farbiger Salt Lake Citys gab einen Beschluss mit scharfen Worten am Montagabend heraus, der die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage attackierte.

Der Beschluss klagt an, dass die Kirche 'einen unbeugsamen und fortwährenden Standpunkt der Rassentrennung aufrecht erhalten hat'.

Die Resolution klagt auch an, dass die Kirche 'keine Anstrengung' unternommen hat, 'um den weit verbreiteten Diskriminierungspraktiken in der Ausbildung, den Unterbringungen, der Einstellung und in anderen Bereichen des Lebens entgegen zu wirken'. Die Erklärung sagte, dass die Diskriminierung zum Teil auf die 'offizielle Rassenpolitik der HLT-Kirche zurückzuführen ist'.

Die Erklärung endete damit, indem sie alle Zweige der NAACP warnte, 'gegenüber jeder gewogenen Unterstützung für Bürgerrechte durch Kirchenmitglieder skeptisch zu sein'...

(Deseret News, 3. Mai 1966)

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